Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori hat am Freitag den Hessischen Innovationskongress (HIK) im Kap Europa in Frankfurt eröffnet. Unter dem Motto „Wohlstand neu denken“ haben sich Start-ups, Mittelständler und große Unternehmen sowie kreative Köpfe aus Wissenschaft und Forschung, Coaches und Wirtschaftsförderer zum Austausch und Netzwerken getroffen. „Der Innovationskongress hat sich mit nunmehr sieben Auflagen etabliert. Die erfolgreiche Veranstaltung macht Innovationen und deren Potenzial für Hessen sichtbar und produktiv“, erklärte Minister Mansoori.
Der Wirtschaftsstandort Hessen müsse zukunftsfähig gestaltet werden, betonte Minister Mansoori. „Die wesentlichen Herausforderungen sind: Wir werden älter, Arbeitskräfte fehlen und wir müssen alles dafür tun, den nächsten Generationen gute Lebensbedingungen zu erhalten. Um das zu meistern, braucht es neue Ideen und eine grundlegende Änderung von Produktionsweisen und Arbeitsprozessen.“ Hessen habe eine beeindruckende Bandbreite und Vielseitigkeit an Unternehmen: Vom kleinen und jungen Innovationsunternehmen über mittelständische Familienbetriebe bis hin zu internationalen Konzernen mit teils jahrhundertealter Tradition, die sich allesamt den großen Herausforderungen stellen.
Wandel kraftvoll unterstützen
„Unsere Unternehmen sollen sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können und sich nicht ununterbrochen mit bürokratischen Prozessen aufhalten müssen. Wir müssen Freiräume schaffen, damit Unternehmen kreativ sein können und neue Wege beschreiten. Im Rahmen meiner Sommertour haben mir viele Unternehmen berichtet, dass der Abbau überbordender Bürokratie ein zentrales Problem ist. Bei der Lösung will ich sie unterstützen“, so der Minister.
Auf dem HIK wurde diskutiert, wie sich mit technologischen Innovationen Wohlstand unterstützen lässt, der nicht nur anhand von wirtschaftlichen Kennziffern gemessen wird. Auch die ökologischen und sozialen Aspekte müssten mitgedacht werden, weil hieraus Folgekosten resultieren. In den Impulsvorträgen ging es um regeneratives Wirtschaften, „New Work“ und technologische Innovation im Mittelstand. Die Zukunftsforscherin Prof. Dr. Florence Gaub ermutigte in ihrer Keynote dazu, die Zukunft selbst zu gestalten. Mehrfachgründer Felix Hofmann sprach über die Psychologie der Innovation. Und der Professor für Klinische Neurotechnologie Surjo R. Soekadar gab faszinierende Einblicke in seine Forschung zur Verschmelzung von Maschinen und Gehirn.
Neue Geschäftsmodelle und Methoden
Bei einem Rundgang durch die Ausstellung besuchte Wirtschaftsminister Mansoori verschiedene Unternehmen, Start-ups und Gründer. Rund 50 Aussteller mit Sitz in Hessen präsentierten neuartige Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen. Die Bandbreite reichte von Laser-Kernfusion, KI-Anwendungen, innovativen IT-Services bis zu klimaresilientem Pflanzenanbau und neuen Methode der gezielten Bekämpfung von Krebszellen mit Enzymen.
Wie bei jedem HIK lud das Coaching Café zu kostenfreier Innovations- und Förderberatung ein. Kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups, aber auch Studierende konnten hier erfahren, wie sie ihre innovativen Ideen und Geschäftsmodelle am besten auf- und ausbauen können.
Organisiert wird der Kongress von den Wirtschaftsförderern der Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Als Co-Veranstalter sind sechs regionale Wirtschaftsförderer und -verbände aus ganz Hessen dabei. Ziel ist es, die Innovationskultur im Bundesland durch Information, Beratung und umfassende Vernetzung von Unternehmen und Start-ups nachhaltig zu unterstützen