Innenminister Roman Poseck hat heute gemeinsam mit Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller die Polizeiweihnachtswache auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt besucht. Der Minister informierte sich vor Ort über das Sicherheitskonzept und dankte den Polizisten für ihren hervorragenden Einsatz.
Am letzten Tag des Weihnachtsmarktes in Frankfurt hat Innenminister Roman Poseck eine Sicherheitsbilanz für die Weihnachtsmarktzeit gezogen und ausgeführt:
„Der Terroranschlag in Magdeburg hat uns auf erschreckende Weise gezeigt, dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt. Noch immer bin ich über die feige und niederträchtige Tat entsetzt. Es ist unvorstellbar, was die Angehörigen und Opfer kurz vor Weihnachten durchmachen müssen. Ihnen gilt mein aufrichtiges Mitgefühl.
Hessen hat schnell gehandelt und mit einem 3-Stufen-System die ohnehin schon erhöhten Schutzmaßnahmen nochmal verstärkt. Wir setzen auf noch mehr Polizeipräsenz, zusätzliche Kontrollen der Zugangswege und auf eine intensivierte Überwachung der Straßen rund um die Weihnachtsmärkte. Daneben haben Polizei und Veranstalter erneut die Zufahrtsmöglichkeiten überprüft. Soweit erforderlich, wurden kurzfristig weitere Schutzmaßnahmen ergriffen. Damit sorgen wir für ein Höchstmaß an Sicherheit.
Die Sicherheitsbehörden haben sich akribisch auf die Weihnachtsmarktzeit vorbereitet und Sicherheitskonzepte erstellt. Erhöhte Polizeipräsenz, verstärkte Kontrollen und andere Maßnahmen wie der Einsatz von Videoschutzanlagen wirken. Auch das allgemeine Messerverbot auf Weihnachtsmärkten trägt zur Sicherheit bei. Einen effektiven Kinder- und Jugendschutz kann unsere Polizei durch das Cannabisverbot durchsetzen.
Insgesamt sind die Weihnachtsmärkte in ganz Hessen bisher sehr friedlich verlaufen. Hier in Frankfurt aber auch im ganzen Land hat es keine größeren Vorkommnisse gegeben. Zwischen dem 18. November und dem 19. Dezember wurden in ganz Hessen rund 145 Strafanzeigen und etwa 10 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen. Es gab wenige Verstöße gegen das Waffengesetz und Cannabisgesetz. Im vergangenen Jahr wurden im gleichen Zeitraum hessenweit rund 95 Strafanzeigen und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige erfasst. Der Anstieg in diesem Jahr ist unter anderem auf die vermehrte Kontrolltätigkeit zurückzuführen, die sich auch aus dem neuen Waffenrecht ergibt.
Besonders erfreulich ist, dass die erhöhte Polizeipräsenz bei den Bürgerinnen und Bürgern positiv wahrgenommen wird. Viele bedanken sich für den Einsatz und für die Gewährleistung der Sicherheit. Auch ich kann diesen Eindruck teilen. Bei meinen Besuchen auf Weihnachtsmärkten ist die Polizei immer bürgernah und freundlich aufgetreten. Ich danke allen Polizistinnen und Polizisten für ihren überobligatorischen Einsatz. Sie tragen erheblich dazu bei, dass sich die Bevölkerung bisher friedlich und sicher auf den Weihnachtsmärkten bewegen konnte.“
Zur Bilanz auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt
Der diesjährige Weihnachtsmarkt fand von Montag, 25.11.2024, bis Sonntag, 22.12.2024, statt. Das Veranstaltungsgelände erstreckt sich vom Roßmarkt zur Hauptwache, über den Friedrich-Stoltze-Platz und Liebfrauenberg, Neue Kräme, Paulsplatz und Römerberg bis hin zum Mainkai. Der Mittelpunkt des Weihnachtsmarktes befindet sich auf dem Römerberg, der mit seinen historischen Fassaden und dem Weihnachtsbaum „Florian“ eine stimmungsvolle Kulisse bildet.
Die Polizei hat folgendes Sicherheitskonzept erstellt:
•Absperrung/Schutz der Außenhaut des Weihnachtsmarktes durch Überfahrschutz und Besetzung von privatem Sicherheitsdienst.
•Einrichtung von Standposten an neuralgisch wichtigen Punkten mit sichtbaren selektiven Kontrollen, insbesondere nach Messern und gefährlichen Gegenständen.
•Dauerhafte Bestreifung des Weihnachtsmarktes durch Polizeikräfte.
•Einrichtung einer Polizeiwache (Weihnachtsmarktwache) in der Braubachstraße 33 A (unmittelbare Nähe zu Römerberg und Paulsplatz).
•Videoüberwachung (Videoschutzanlage) an fünf Stellen; Liveschaltung im VOC direkt auf der Polizeiwache, um mögliche Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und damit schneller und zielgerichteter darauf reagieren zu können.
•Verbot des Mitführens von Messern od. gefährlichen Gegenständen auf dem Weihnachtsmarkt.
•Vorhalten von Interventionskräften.
Polizeipräsident Stefan Müller und Gesamteinsatzleiter Sascha Köhler zeigten den Innenminister während eines Rundgangs einige Elemente des Sicherheitskonzepts. Polizeipräsident Stefan Müller führte dabei aus: „Das polizeiliche Sicherheitskonzept für den diesjährigen Frankfurter Weihnachtsmarkt bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau und setzt auf eine deutlich wahrnehmbare Polizei an allen neuralgischen Punkten des Marktes, um die Sicherheit der Besucherinnen und Besuchern zu gewährleisten.
Dies erreichen wir durch ein umfangreiches Maßnahmenbündel, das wir gestern noch einmal mit dem Veranstalter einer eingehenden Prüfung unterzogen und geringfügig angepasst haben. Zudem erhöhten wir den ohnehin schon starken Kräfteansatz noch einmal, um insbesondere auch im Umfeld des Weihnachtsmarkte im Bereich der Zufahrtswege wachsam und präsent zu sein.“