„Johann Wolfgang von Goethe hat das literarische, kulturelle und intellektuelle Leben seiner Zeit in einer Weise geprägt, die ihresgleichen sucht. Seine Werke setzen Maßstäbe für die literarische Form und den künstlerischen Ausdruck, seine Ideen haben Generationen von Dichtern, Denkern und Schriftstellern beeinflusst“, sagte der Regierungschef am Dienstag in Wiesbaden und fügte hinzu: „Goethe hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das literarische Deutsch zu einer Hochsprache weiterentwickelt hat. Sein Schaffen als Dichter und Gelehrter wirkt bis heute nach.“
Goethes Themen seien universell und zeitlos, sagte der Ministerpräsident. „Seine Auseinandersetzung mit den großen Fragen des menschlichen Daseins wie Liebe, Tod und der Sinn des Lebens hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Fast zwei Jahrhunderte nach seinem Tod ist Goethe noch immer in unserem Alltag präsent. Davon zeugen die unzähligen Straßen, Schulen und Einrichtungen, die seinen Namen tragen.“ Goethe sei aber nicht nur Dichter gewesen, sondern auch Naturwissenschaftler, Staatsmann und Philosoph, sagte Rhein. „Diese interdisziplinäre Herangehensweise und seine Fähigkeit, Wissen vielfältigster Art miteinander zu verbinden, machten ihn zu einem Universalgelehrten. Wir profitieren noch heute von seinem Talent, seiner Weitsicht und Hingabe.“
Es erfülle ihn mit Stolz, dass Goethe in Frankfurt am Main geboren und aufgewachsen und der Region Zeit seines Lebens verbunden geblieben sei, sagte der Ministerpräsident und ergänzte: „Frankfurt wäre ohne Goethe heute eine andere Stadt. Generationen von Studentinnen und Studenten haben an der Goethe-Universität nach Erkenntnis gestrebt und sich dem Schönen, Wahren und Guten verschrieben. Frankfurt hält Goethes Andenken in Ehren. Davon zeugt die Universität genauso wie das Geburtshaus Goethes am Großen Hirschgraben, in dem die Familiengeschichte und das Werk des Dichters auf einzigartige Weise lebendig werden.“