Zwei Männer stehen an einem Zaun im Wald.

Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Rheingau-Taunus-Kreis

Landwirtschaftsminister Ingmar Jung macht sich vor Ort ein Bild der Lage und dankt den Einsatzkräften im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP).

Landwirtschaftsminister Ingmar Jung hat am Samstag im Rheingau-Taunus-Kreis Einsatzkräften im Rahmen der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gedankt. Gemeinsam mit Landrat Sandro Zehner und Eltvilles Bürgermeister Patrick Kunkel machte er sich ein Bild von der Suche nach Wildschweinkadavern mit Hundegespannen und Drohnen am Rhein. Von Hattenheim aus setzten Suchtrupps auf die Mariannenaue über. Anschließend nahm Jung den Bau von Elektrozäunen am Kloster Eberbach in Augenschein. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert die unterschiedlichen Akteure hier zusammenarbeiten – auch an einem Wochenende. Die Arbeiten gehen schnell und zielstrebig voran“, sagte Jung und betonte: „Wie bislang auch in anderen Landkreisen wird bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest nicht nach Zuständigkeiten gefragt, sondern alle packen mit großem Einsatz an.“

Unmittelbar nach dem Fund eines infizierten Wildschweinkadavers in der Nähe des Rheins zwischen Eltville-Erbach und Eltville-Hattenheim war bereits am Mittwoch ein erster taktischer Zaun errichtet worden, um eine Ausbreitung in Richtung der Weinberge und des Hinterlandswalds zu verhindern. Die Spannung des Zauns beträgt 7000 Volt – deutlich mehr als bei einem herkömmlichen Weidezaun. Die Umgebung wird seither intensiv nach weiteren Kadavern abgesucht. Rund 100 Einsatzkräfte sind bei den verschiedenen Maßnahmen seither im Einsatz gewesen. Auf der Mariannenaue, einer Rheininsel zwischen dem hessischen Eltville und dem rheinland-pfälzischen Ingelheim, wurden bisher sieben Kadaver entdeckt, die das Virus in sich trugen. Von weiteren toten Wildschweinen, auch am hessischen Festland, stehen die Testergebnisse noch aus. Die ASP-Sperrzone II, in der Restriktionen für Jagd und Landwirtschaft gelten, wurde inzwischen erweitert.

Rund um die Funde im Rheingau wird nun ein weiteres Kerngebiet definiert und mit taktischen Elektrozäunen eingegrenzt. Aktuell wird in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Darmstadt, dem Landesbetrieb Hessen-Forst sowie kommunalen Forstwirten und Mitarbeitern der Bauhöfe Eltville und Oestrich-Winkel unter Hochdruck ein Elektrozaun in einer Länge von rund neun Kilometern gestellt. Landwirtschaftsminister Ingmar Jung bedankte sich bei allen Einsatzkräften vor Ort, die auch von der Wasserschutzpolizei, den örtlichen Feuerwehren und der DLRG unterstützt werden. Das Kerngebiet erstreckt sich von Oestrich bis nach Eltville und in Richtung Norden vom Rheinufer bis zum Kloster Eberbach. In der kommenden Woche werden taktische Elektrozäune in einer Länge von rund 15 Kilometern entlang des Rheins im gesamten Bereich zwischen Geisenheim und Walluf aufgestellt. Die Bevölkerung wird eindringlich gebeten, auf den Wegen zu bleiben und Hunde anzuleinen, um Schwarzwild nicht zu versprengen. Tore und Durchgänge an Zäunen müssen nach Passieren unbedingt wieder geschlossen werden.

Hintergrund zur Afrikanischen Schweinepest:

Das ASP-Virus ist für Schweine hochansteckend und fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tiere stellt es jedoch keine Gefahr dar. Auch der Verzehr von Wildschweinfleisch ist bedenkenlos möglich. 

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